Kirche am Hof
Zur Geschichte der Kirche
Unter den Babenbergerherzögen stand an der Stelle der Kirche um 976 die hölzerne Burgkapelle des hl. Pankratius, gefolgt von einer aus Stein im romanischen Stil von 1080 bis 1221.
Im Jahre 1386 schenkte Herzog Albrecht III. Burg und Kapelle den Karmeliten, vom Volk die weißen Brüder genannt. Nun entstand die dreischiffige gotische Hallenkirche, im Mittelalter bekannt als die Kirche „Zu den weissen Brüdern“.
Der Name „Zu den Neun Chören der Engel" stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1568, als die Jesuiten mit dem hl. Petrus Canisius als erstem Kirchenrektor die Kirche übernahmen.
Nach einer großen Feuersbrunst 1607 wurde die alte Kirche im Stil des Jesuitenbarocks umgebaut. Die je vier an den beiden Seiten angebauten Kapellen lassen seither den Eindruck entstehen, als handle es sich um eine fünfschiffige Kirche.
Mit der Auflösung der Jesuiten 1773 wurde die Kirche 10 Jahre lang k. u. k. Garnisonskirche und anschließend Pfarrkirche bis 1908. Danach übernahmen die Jesuiten die Kirche wieder bis 1952. Im Jahr 1969 wurde die Kirche zum Sitz der Kroatischen Katholischen Mission.
Architektur
Vom Platz „Am Hof“ kommend springt sofort die prachtvolle 1662 barockisierte Fassade der Kirche ins Auge. Beim Betreten der Kirche wird ihr gotischer Ursprung und ihre spätere Barockisierung durch die Anfügung der Seitenkapellen ersichtlich. In der Apsis fallen zum einen die teilweise zugemauerten, nur mehr von außen als gotisch erkennbaren Fenster und die Kassettendecke auf.
Reichlich mit Stuckarbeiten an den Wänden verziert, befinden sich die schönsten oberhalb des Frauenaltares auf der linken Seite, die Himmelfahrt Mariens darstellend.
Ganz vorn dominiert im Raum das grösste Altarbild Wiens – Maria, Königin der Engel, eine Arbeit des Malers Johann Georg Döringer aus dem Jahr 1798.
Die Seitenkapellen sind, jede für sich, ein Kunstwerk. Von vielen Plastiken aus Holz und Stein sei besonders die Verkündigung Mariens am Triumphbogen aus dem Hochbarock erwähnt.
Pfarrkirche der KroatInnen
Die Kirche, betreut von Franziskanern und Franziskanerinnen aus Kroatien, ist zur Zeit Pfarrkirche für alle KroatInnen, die in der Erzdiözese Wien leben und arbeiten. Die Sprache der Gottesdienste ist kroatisch.